MIT-Connection 11.11.2012 Seite 3
Das die Medizintechnik und Informationstechnologie (MIT) vor gemeinsamen Herausforderungen stehen, die durch die jüngsten Gesetze, technischen Möglichkeiten der Hersteller und die Risiken der IT getrieben sind, ist sicher keine Neuigkeit. Auf vielen Fachveranstaltungen wurde bereits die notwendige Zusammenarbeit von Medizintechnik, Informationstechnologie, Herstellern und Betreiber in diesem Schnittflächenbereich festgestellt. Doch das Wie ist oft unbeantwortet geblieben. Am 07.11.2012 trafen sich in Stuttgart Vertreter aus verschiedenen Kliniken, dem Medizincontrolling, der Klinik-IT, der Medizintechnik und der Industrie zum ersten Workshop „MITea-Time: Medizintechnik und IT“. Das MIT-Team des Sana-Medizintechnischen Servicezentrums lud zu einem Erfahrungsaustausch und die gemeinsame Bearbeitung strategischer und operativer MIT-Themen ein.
Drei aktuelle Fragen sollte der Workshop beantworten: - Wie würden die Teilnehmer die MIT in den Kliniken organisieren? - Welches sind die aktuell gravierendsten Herausforderungen im Bereich MIT der Kliniken? - Welche Maßnahmen können schon jetzt operativ in den Kliniken umgesetzt werden? In entspannter, kreativer Atmosphäre entstanden so komplexe Pläne und Mindmaps. MIT-ORGANISATION IN KLINIKEN Die Frage nach der geeignetsten Organisationsform für die MIT in den Kliniken, lässt sich nicht |
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einfach beantworten. Die meisten Teilnehmer sprachen sich jedoch für eine MIT-Abteilung aus, in der Medizintechnik und IT gleichberechtigt integriert sind. Folgende Organisationsformen wurden weiterhin von den Teilnehmern favorisiert: - Organisationseinheit MIT (Medizintechnik & IT) 54% - MT und IT bleiben erhalten und managen aktiv ihre Schnittstellen 23% - MIT als Expertengruppe / Stabstelle in der Klinik 15 % - Medizintechnik wird in die Klinik-IT integriert 8% STRATEGISCHE MIT Ein häufig genannter Aspekt der herausfordernden Zusammenarbeit zwischen Medizintechnik und IT ist eine oftmals “unterschiedliche Sprache” der beiden Fachbereiche. Deshalb ist es für die zukünftige, enge Zusammenarbeit sehr wichtig, eine einheitliche Sprache in den zusammen genutzten Tools zu finden. Dafür hat das MIT-Team des Sana-MTSZ ein Modell entwickelt, in dem die Serviceprozesse der IT mit dem Lifecycle von Medizinprodukten verknüpft wurden. Dadurch entsteht ein ganzheitlicher Servicekatalog, der alle notwendigen Prozesse rund um den Lebenszyklus der Medizinprodukte beinhaltet. Aus diesem Modell lassen sich die Schnittstellen der Fachbereiche abstimmen, eine präzisere Planung und ein genaues Controlling für Betreiber, Medizintechnik und IT ableiten. Die aktuell wichtigsten Prozesse sind nach der Meinung der Teilnehmer: 1. Organisation des Problemmanagements 2. Organisation des Risikomanagements 3. Organisation des Wissensmanagements und Schulungen |
OPERATIVE MASSNAHME Aus den priorisierten, strategischen Serviceprozessen, wurden anschließend Maßnahmen abgeleitet, die schon heute in den Kliniken umgesetzt werden können. Darunter waren Ideen wie… - Schaffung eines gemeinsamen User-Helpdesk - ein Ansprechpartner für die Anwender - gezielte Schulungsmaßnahmen - Schaffung eines Risikobewußtseins - Regelmeetings zwischen MT, IT und Management - u.v.m. Das Ergebnis aller Sessions entstand eine Maßnahmenliste, mit einer Fülle möglicher Ansatzpunkte in den Kliniken. Alle Teilnehmer waren sich anschließend einig, die Probleme und Anforderungen der Betreiber, Hersteller, Medizintechnik und IT besser verstanden und viele neue Anregungen für die tägliche Zusammenarbeit erhalten zu haben. Unter den Teilnehmern entstand weiterhin der Wunsch, diesen Workshop regelmäßig weiterzuführen und an den Themen intensiv weiterzuarbeiten. Den Ausklang der Veranstaltung bildete eine englische Tea-Time. Bei Tee und Sandwich wurden die persönlichen Netzwerke erweitert. |
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